Sharkman - Schwimm um dein Leben

crizzero

Filmvisionaer
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#02 31.12.08 Vince
 
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crizzero

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Kritik von Vince

SHARKMAN - SCHWIMM UM DEIN LEBEN

Hai! Mein Name ist Vince und ich möchte euch gerne vom Haimenschen Paul erzählen.

Paul war ein armer Mann. Er wurde todkrank. Sein Glück, dass sein Vater ein Mad Scientist war! Dr. King plantschte gerne mit DNA herum und weil er herausgefunden hat, dass Haie doch nicht nur 10 Jahre leben, sondern mutmaßlich 200, schließt Maddie einfach mal auf Unsterblichkeit und macht seinen Sohn zum Haimann, um den Tod des geliebten Sohnemannes aufzuhalten. Und schon haben wir unser Monster.

Es geht auch gleich gut los. "Der weiße Hai"-Perspektive, billige Mucke und angedeutete Fischflossen treffen auf albernde Kiddies im Wasser bei Discolicht. Yeeaaaaaoooooow - Schmerz, Pein, ein roter Fleck, der sich ausbreitet and the show goes on.

Alles ist da: William Forsythe, weil man ihn kriegen konnte, ein Angelina Jolie-Plagiat, weil man Angelina nicht kriegen konnte, und das als eines der unglaubwürdigsten Pärchen der Monstertrashgeschichte. Wenn Forsythe mit seinem Kugelbauch flüstert "Hey... ich liebe dich", und Schmollmund schmilzt dahin, dann freut sich der Romantiker. Gegenspieler der wunderbare Jeffrey Combs, der den Horrorfilm der Dreißiger Jahre einst mit "Re-Animator" in die Neuzeit gerettet hat und in diesem Quatsch durch seine reine Präsenz der einzige Lichtblick ist.

Denn Michael Oblowitz' Inspiration scheint eine Anti-Muse gewesen zu sein, so vorhersehbar und obendrein grottenschlecht ackert er die Stellungen durch wie ein Mann, der jahrelang keine Arbeit mehr hatte. Wohlbemoppte Unterhemdenträgerinnen werden in Aufsicht gefilmt, des Monsters Blickfeld erleben wir aus der Egoperspektive und das Gelände ist so künstlich wie ein Gotcha-Park. Von der Kreatur gar nicht zu sprechen, die kommt "Mortal Kombat 2"-Viechern gleich und ist wohl genau deswegen nie im Bild. Und splattertechnisch beschränkt sich gleichwohl alles auf Unter-Wasser-Attacken (= nicht zu sehen) und abgerissene Armstümpfe.

Da wage ich zu behaupten, dass der Spaß gerade für Genrefans allzu schnell auf der Strecke bleibt, denn wenn man zum x-ten Mal die gleichen Shots, Effekte, Stories und Oneliner vorgesetzt bekommt, stellt sich irgendwann die Routine ein. Guter Trash lebt von seinem Innovationswert und seiner Selbstironie; von beidem hat Oblowitz praktisch nichts zu bieten. Nur Jeffrey Combs und Forsythes Bäuchlein erfüllen die Anforderungen an einen Film seiner Kategorie.
2/10
 
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