Shortbus

Travis

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#01 13.06.08 Travis
 
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Travis

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Shortbus


Regisseur John Cameron Mitchell erzählt in Shortbus die ineinander verwobenen Geschichten des neue sexuelle Erfahrungen suchenden Homopaares James und Jamie, der zum Orgasmus scheinbar unfähigen Paartherapeutin Sofia und ihres Mannes Brad, sowie der mit ihrem gesamten Leben unzufriedenen Domina Severin. Das Zentrum, welches alle letztendlich zusammenführt ist der Shortbus. Eine Art Swingerclub, in dem Singles und Paare jeglicher sexueller Ausrichtung ihre diversen Vorlieben frei ausleben und die Erfüllung ihrer unbefriedigten Sehnsüchte suchen.

Natürlich geht es in diesem Film vordergründig nur um eines – Sex! Doch wenn man den offensiv zelebrierten Vorhang etwas beiseite schiebt, eröffnen sich durchaus auch tiefergehende Facetten. Vor allem menschliche Vereinsamung und die Suche nach der eigenen Identität sind die zentralen Themen, die Mitchell in höchst unorthodoxer Weise zu ergründen versucht. Im Gegensatz zu zahlreichen ähnlich gelagerten Beziehungsfilmen dieser Art geht Mitchell einen gewagten Schritt weiter. Er läßt seine Protagonisten nicht nur über Sex reden, sondern diesen auch unzweideutig sichtbar ausführen. Das daraus dann letztendlich kein Porno sondern doch eine Art Beziehungsdrama wurde, ist letztendlich Mitchells wohl größter Verdienst an diesem Werk. Ein Beziehungsdrama freilich, das weder über sonderliche Höhen noch wirklichen Tiefgang verfügt und mit fortschreitender Dauer immer langweiliger wird. So bilden dann die sporadisch eingestreuten (pornographischen?) Sexszenen dann leider doch den Aufhänger für einen ansonsten weitestgehend belanglosen Film, der auch keinerlei wirklich tiefschürfendere Erkenntnis zu bieten hat. Denn die menschliche Komponente wird zu sehr auf das Thema Sex reduziert. Wer zudem eventuell auch noch ein Problem mit der sehr freizügigen Darstellung von männlich-homosexuellen Sex hat, sollte besser komplett die Finger von diesem Film lassen. Von der Machart und Umsetzung her, erinnert Shortbus sehr stark an Larry Clarks „Ken Park“. Dabei erreicht Mitchells Werk aber weder an Intensität noch Tiefe das Vorbild. Und das war ja schon nicht gerade jedermans Sache und wurde mehr als kontrovers beurteilt.

Von mir gibt’s für diese über weite Sterecken viel zu oberflächliche und meist relativ nichtssagende Beziehungszwickmühle gerade mal 5/10
 
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