The Fountain

Travis

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Gesamtübersicht aller Kurzkritiken zu The Fountain:

#02 04.12.08 Vince
 

Travis

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AW: The Fountain

Kritik von Vince

THE FOUNTAIN
Ausschnitte aus meiner ofdb-Kritik

Wie Darren Aronofsky seinen Protagonisten schon in “π” feststellen ließ: Die Welt ist nach Mustern geordnet und diese Muster kehren immer wieder. Eine mögliche Interpretationsebene von “The Fountain” könnte ganz genauso verortet werden. Das Leben, seine Begleitumstände und seine Erscheinungsformen - Glauben, Kultur, Liebe, Tod - all dies folgt einem immer wiederkehrenden Muster. Vielleicht bietet Aronofsky genau deswegen konservativen Kitsch eines esoterisch angehauchten Liebesfilms auf, der seinen Gegenstand mit der Ewigkeit in Einklang bringen will - so wie es schon unzählige andere vor ihm gemacht haben, denen nichts besseres eingefallen ist, um das nach wie vor unergründete Gefühl der Liebe in Bild und Wort zu fassen.

Dieses Motiv ist dazu in der Lage, den gesamten Film zu zerstören. Der stete Wechsel zwischen drei zeitlichen Perioden kann als das totale Chaos rezipiert werden, eine strahlende Buddha-Figur, die schwerelos im Sternenhimmel schwebt, wird wahrscheinlich mit Lächerlichkeit in Beziehung gebracht werden. Um das Universum nicht zerbersten zu lassen, benötigt man einen Schlüssel, der die Muster erklären kann und sie von dem Kontext des esoterischen Kitschs löst. Der Schlüssel liegt in der Interpretation und deswegen ist “The Fountain” ein Film, dessen Quintessenz von der Interpretationsfläche des einzelnen Individuums abhängig ist.

Es wird mit der Psyche des Betrachters gespielt, wie ein Rorschachtest häufen sich Muster an, deren Anordnung ein zufälliger Niederschlag von einer Materie auf die andere ist. Die funkelnde Atmosphäre des flüssigen Goldes, das als Hintergrundbeleuchtung auserwählt wurde, um die Entstehung des Lebens darzustellen, sind kein CGI-Produkt, sondern Mikroskopaufnahmen der chemischen Reaktion von Stoffen aus einer Petrischale. Und die Entscheidung gegen die Computeranimation ist ein wahrer Glücksgriff für das Gesamtwerk. Nicht nur strahlen die Bilder eine ganz eigenwillige Faszination aus, die man kaum wieder so schnell vergessen wird, auch unterstützen sie das Schema besser, als es ein computergeneriertes Bild je hätte schaffen können. Anstatt von berechneter Kalkulation steht nun das Zufallsprodukt, eine mikroskopische Nahaufnahme der Entstehung des Lebens, die voll und ganz auf dem Prinzip des Zufalls basiert. Und darin ergeben sich nun zurückkehrende Anhäufungen, Gebilde, Figuren, die man wiedererkennt. Dabei ist alles ohne Bedeutung. Und doch ist die Welt voll davon. Das Leben ist ebenso redundant wie es alles ist, was existiert. Eine chemische Reaktion, die möglicherweise auch für die Liebe gilt, die hier scheinbar so oberflächlich und voller abgestandenem Pathos gefeiert wird als das Alpha und das Omega.

Das klingt verwirrend und überladen? Doch genau so ist der weniger mit dem Verstand als vielmehr mit angeborenem Instinkt aufzunehmende Trip zu verstehen. Aronofsky erschafft eine Antithese zum aktuellen Gegenwartskino, indem er ganz einfach Zeitlosigkeit für sich beansprucht. Der surreal und überweltlich wirkende Sog entfaltet eine Anziehungskraft, die wahrlich nicht alltäglich ist.
Ohne jeden Zweifel muss sich Aronofsky insbesondere nach seinen gefeierten Vorgängerwerken nun Größenwahn vorwerfen lassen, aber wahrscheinlich ist der Grund für die Bebilderung des Unmöglichen das exakte Gegenteil: das Gefühl, sich selbst mikroskopisch klein vorzukommen. Das Gefühl, nur ein Mensch zu sein.
8/10
 

crizzero

Filmvisionaer
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AW: The Fountain

Hach, das ist so einer dieser Filme, die mich grundsätzlich reizen, obwohl sie mich aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht umwerfen werden...

Jedenfalls bin ich lange um die SE geschlunzt und habe irgendwann bei Amazon zugegriffen. Seitdem liegt sie hier und von Zeit zu Zeit denke ich ernsthaft darüber nach, dem Film eine Chance zu geben. Nur meistens stimmt dann die Stimmung nicht. Und ich glaube, für diesen Film ist die richtige Stimmung sehr entscheidend. Mal sehen, wann der letztlich in meinem Player landet.
 

Count Dooku

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AW: The Fountain

Den Film hab ich mir letzten Sommer mal im Fernsehen angeschaut und hat mich total begeistert (auch wenn ich zugeben muss, dass ich wohl nicht alles verstanden habe).

Von mir bekommt er die volle Punktzahl.
 

kelte

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AW: The Fountain

der Film ist vom der Aussage her wie ein Kreislauf des Lebens und Schicksals zu sehen. Am Ende wurde ich richtig gepresst und denke das ich nächsten Monat den Film nochmal sehen muss. Kein Film für nebenher
 

King-of-Leon

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AW: The Fountain

Ein toller Film, das sei mal so gesagt. Mehr kann ich aber fast nicht darüber schreiben. Ich kann den ganz schlecht einordnen. Gefesselt hat er mich bis zum Ende - tolle Bilder, tolle Schauspieler und eine an sich normale Geschichte komplett unnormal verpackt. Würde mir da aber gerne noch ein paar Interpretationen durchlesen, da vor allem das Ende sehr speziell ist, so dass ich danach erst mal ein paar Minuten hocken geblieben bin, um nochmal über alles nachzudenken.

Eine Wertung gibts diesmal nicht, weil ich die nicht vergeben könnte. Ich denke, der landet bald nochmal im Player. Empfehlenswert ist er aber auf jeden Fall!
 

Count Dooku

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AW: The Fountain

Also meine Interpretation vom Ende ist die, dass die 3. Ebene mit Tommy und dem Baum des Lebens im All Tommys Gedankenwelt darstellt.
Sie besteht nur aus Izzy in der Form des Baum des Lebens und dem Ziel Xibalba, was für die Unsterblichkeit bzw. Wiedergeburt steht. Das Sternbild erreicht er imo nur dadurch, dass er den Tod akzeptiert.
 

Evil_Gonzo

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AW: The Fountain

der Film ist vom der Aussage her wie ein Kreislauf des Lebens und Schicksals zu sehen.
das stimmt allerdings. :)
Ein intensiver Film mit super Schauspielern. Der bleibt defintiv in Erinnerung und ich finde es sehr schwer hier ne Bewertung zu geben.
Ich versuche es mal mit ner 7/10 Punkte Bewertung.
 

Louis Cyphre

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AW: The Fountain

Was für ein merkwürdiger und seltsamer Film. Aber auch sehr faszinierend und verdammt komplex. Auf jeden Fall ein Film für öfter. Hab nicht mal ansatzweise alles gerafft. Ich glaube aber, das geht jeden so.
Wie hier schon richtig gesagt wurde, kein Film für zwischendurch. Man sollte Offen für was neues sein.
Schauspielerisch auf jeden Fall überragend.

7/10 Mit viel Luft nach oben, aber auch nach unten.
 
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