Kill Zone SPL

Frankie

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#02 02.12.08 Vince

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Frankie

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AW: Kill Zone - SPL

Kritik von Vince

KILL ZONE SPL

Wahnsinnig intensives Charakter-Schachspiel, bei dem der Zuschauer keinen Gegner außer sich selbst hat und deswegen gezwungen ist, ständig die Fronten zu wechseln, im Wechsel mal Schwarz, mal Weiß zu bedienen.

Das Spiel ist zwar alt, aber eben universell, und wenn der Konflikt interessiert, hat der Film schon die halbe Miete eingefahren. Der Konflikt interessiert - und wie. In bester Bloodshed-Manier, obendrein die Woo'sche Blutfehde sogar rückwärtswendend durch den bei Woo noch verpönten Schwertkampf, sind die Spannungen zwischen den Figuren der ganze Antrieb der Geschichte, die damit steht und fällt. Und da leisten sowohl Donnie Yen als auch Sammo Hung als auch Simon Yam einige ihrer besten Leistungen. Gerade Hung hat mich erstaunt, nicht nur in seinen Fights (aber auch da kann ich es immer wieder aufs Neue kaum glauben), sondern vor allem durch seine absolut schwer einzuschätzende Ausstrahlung.

Zwar war mir der Score, der gefühlte 90 Minuten durchlief, einen Tick zu dominant, aber die damit verbundene depressive Stimmung stellt sogar gelungene Assoziationen zum Schuld und Sühne-Modell und verbindet sich hervorragend mit den von Selbstzweifeln geplagten Charakteren - ein Stück weit kann man da sogar Film Noir-Fragmente entziehen.

Die Actionsequenzen sind ausgesprochen kurz, aber extrem intensiv und natürlich perfekt choreographiert, und der Ausgang des letzten Duelles mitsamt dem "Nachbeben" ist geradezu sensationell in ihrer Anordnung, in Schnitt und Zusammenspiel von Bild und Ton. Insgesamt braucht "SPL" bei seinen gerade mal 90 Minuten einen Tick zu lange, um aufzuwärmen, aber er wird stärker und stärker und lässt einen am Ende beeindruckt zurück, ist bis dato definitiv das würdigste Kind des ursprünglichen Heroic Bloodshed.
8/10
 
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Cable

Filmvisionaer
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Lethal Warrior (SPL 2) 7/10


Ein Sequel zu (Killzone) SPL, wenn auch nur im Namen und auch da nur im nicht-deutschen Ausland. Und vor allem (zwangsläufig) ohne Donnie Yen, dafür mit Tony Jaa. Von den Kampfeinsätzen kein schlechter, weil halbwegs gleichwertiger Tausch, aber vom Schauspiel ist Tony schwächer als Donnie, wobei der ja auch kein Oscar-Kandidat ist. Um Jaa dafür mal in seinen Filmen etwas menschlicher zu machen hat er eine kleine Tochter an die Seite bekommen, die im Sterben liegt.

Worum es grundsätzlich geht? Organhandel, entführte Menschen aus Hongkong, die in Thailand zerlegt werden und einen aufgeflogenen Undercoverpolizisten (Wu Jing), der im Gefängnis von Wärter Tony Jaa landet, wo der Direktor mit den Organhändlern unter einer Decke steckt und gleichzeitig noch der Oberkämpfer der Bösen ist (Zahng Jing). Dazu dann noch Simon Yam als zur Rettung eilender Onkel von Wu Jing und Louis Koo als Oberbösewicht mit weiß angemaltem Haar und einem Overacting, dass man so von ihm nicht kennt.

Die Story an sich ist nur Mittel zum Zweck und ziemlich an den Haaren herbeigezogen, denn wie groß ist die Chance, dass die Tochter von Jaas Figur Leukämie hat und dank seltenem Bluttyp nur Wu als Knochenmarksspender passt und der ausgerechnet von Hongkong aus in das Gefängnis in Bangkok verschleppt wird, in dem Jaa Wärter ist. Und zusätzlich hat auch der Hauptbösewicht ein krankes Herz und einen 1 in einer Million Bluttyp und braucht dringend einen Spender.

Heraus kommt wilde Action, wo sich zuerst die Helden gegenseitig aufs Maul geben bevor es gemeinsam gegen die Bösen geht sowie einige teils haarsträubend dämliche bzw. fragwürdige Einlagen, von denen eine als Werbung eines Mobilfunkers herhalten könnte. Leider sind die Kämpfe nicht so knackig wie in SPL, sondern eher in die Länge gezogen. Vor allem der Schlusskampf mit obligatorischem Fenstersturz, auf den man als Kenner des Originals von Beginn des Kampfes an eigentlich nur wartet auf Grund der Location, zieht sich etwas, weil man zwischendrin immer wieder auf 2 andere Geschehnisse umspringt. Das reißt jedes Mal aus dem eigentlich packend und rasant inszenierten 3er Kampf raus.

CGI kommt zum Glück nur sehr zurückhaltend vor, denn wenn sie vorkommt ist sie eindeutig erkennbar. Vor allem eine Szene mit spritzendem Blut ist mal wieder ein Aushängeschild dafür, warum klassische Blutbeutel der bessere Effekt sind.

Dennoch ganz gut ansehbar, vor allem da der sonstige HK-Output im Fach Action in letzter Zeit nicht sonderlich überragend ist, wodurch SPL 2 heller strahlen kann als er ist, so wie es schon bei SPL war, der auch mangels großer Konkurenz zu seiner Zeit hervorstechen konnte. In dem Sinne dann also doch ein passendes Sequel.
 
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