AW: Street Trash
Street Trash
"Street Trash" ist eine Milieustudie der  verborgensten Winkel der amerikanischen Boweries, der Heimstätten von  Pennern und Obdachlosen. Entsprechend werden so unverblümt wie nur  möglich die hintersten Winkel und Gassen von Großstadtslums gefilmt, mit  all dem Müll, dem Schmutz und den heruntergekommenen Häusern. Nur hin  und wieder bewegt sich der wie "Tanz der Teufel" mit frei schwebender  Wackelkamera gedrehte Film auf die Main Streets, und dann auch nur, um  aus Sicht der arbeitenden Bevölkerung mit angewidertem Blick auf das  Geschäum zu blicken, das sich aus dem Dunklen hervorkräuselt.  
Dem punkigen Messi-Look entspricht "Street Trash" mit einer famosen Idee  - er wählt den Flachmann, jenen letzten Strohhalm der von der  Gesellschaft ausgespuckten, und füllt ihn mit einer Art  Anti-Zaubertrunk, der den Trinker zu einer bunten, brodelnden Masse  zusammenpfercht, die schleimig im Klo versickert, auf dem gerade noch  jemand gemütlich sein Geschäft verrichtet hatte. Zeitgleich werden die  Wände während des Schmelzvorgangs mit neonfarbenen Graffitis besprenkelt  und der Hunger des Splatterfreunds gestillt, der sich diesmal eben mit  Regenbogenfarben anstatt mit blutrotem Nass begnügen muss, weil es eben  so schön Underground aussieht. Und während der Flachmann mit dem  Regenbogenwasser die Runde macht, wird ein weitreichender Blick auf das  Treiben in den Straßen gewährt, in die niemand von uns freiwillig einen  Fuß setzen würde. Hin und wieder zäh, aber immer einfallsreich  inszeniert und als Trash in jeder Lebenslage zu gebrauchen.   
  
7/10