Bridget Jones

Willy Wonka

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück:

#02 02.03.2012 Willy Wonka

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns:

#04 13.08.2012 Willy Wonka
 
Zuletzt bearbeitet:

Willy Wonka

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Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück


Angefangen hat alles im Jahre 1995 mit einer Kolumne von Helen Fielding in der englischen Zeitung „The Independent“, in der die Journalistin den Alltag einer nicht verheirateten Frau zwischen 30 und 40 in einer post-feministischen Welt beschreibt. Nachdem die Kolumne stetig erfolgreicher wurde und zahlreiche Leser nach neuen Erlebnissen und Abenteuern gierten, wurde aus der einfachen Kolumne ein Roman, der bereits ein Jahr später auf dem englischen Buchmarkt erschien. Anfangs hielt sich die Euphorie noch zurück, aber nach dem Erscheinen der Taschenbuchausgabe war „Bridget Jones“ monatelang auf den Bestsellerlisten zu finden und wurde in mehreren Sprachen übersetzt. Der nächste logische Schritt war nun eine Verfilmung dieses beliebten Themas. Zusammen mit den Drehbuchautoren Richard Curtis („Notting Hill“) und Andrew Davies („Stolz und Vorurteil“ 1995) schrieb Helen Fielding ein Drehbuch, welches unter der Regie von Dokumentarfilmerin Sharon Maguire im Jahre 2000 verfilmt worden ist.

Das Zielpublikum von „Bridget Jones“ ist eindeutig das weibliche Geschlecht und dem bleibt der Film auch konsequent treu, denn der Film wird wirklich aus der Sicht von Frauen dargestellt und es wird keine scheinbare und künstliche Frauenperspektive entworfen. Durch das erhöhte Identifikationspotenzial wird dieser Film auch vornehmlich bei Frauen besser „ankommen“, aber selbst aufgeschlossene Männer können und dürfen einen Blick riskieren. Denn der Charakter Bridget Jones ist authentisch und fern jeder Typisierung und das liegt an einem nicht geringen Teil an die Performance von Renée Zellweger. Sie verschmilzt praktisch mit dem Charakter und wird zu dieser frustrierten Mittdreißigerin, sodass sie in den Folgejahren schon zu sehr mit ihrer Charakter identifiziert worden ist, was nachteilig für ihre späteren Filme und ihrer Karriere war.

Mit Hugh Grant und Colin Firth wurden gleich zwei der charmantesten Herzensbrecher Großbritanniens für den Film verpflichtet, welche beide ihre Rollen souverän verkörpern. Für Hugh Grant war die Rolle des „Schurken“ im Film eine gelungen Abwechslung und Colin Firth hat als Mr. Darcy (angelehnt an „Stolz und Vorurteil“, wo Firth ebenfalls die Rolle des Mr. Darcy verkörpere) die Präsenz eines scheinbaren langweiligen englischen Gentlemans.
Durch die stimmige Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern wirkt die ménage à trois des Films sehr stimmungsvoll und sympathisch und lässt die ansonsten seichte Geschichte des Films vergessen. Der Humor des Films ist nicht nur auf ein paar ironische Zwischentöne auf unsere feministische Gesellschaft zu reduzieren, sondern bietet ein reichhaltiges Potpourri an verschiedenen Humorebenen. So ist sich der Film keinesfalls zu schade alberne oder überspitze oder peinliche Momente zu präsentieren, wobei nicht jedes Zuschauerklientel über die gleichen „Gags“ lachen wird. Das alles klingt alles recht positiv, aber dennoch bleibt der Film in seiner Art manches mal zu lieb und übertönt das ganze Geschehen mit flotter und peppiger Musik, welche den meisten Zuschauern schon sehr vertraut sein wird. So werden die Songs und die Hits von gestern dazu verwendet den Zuschauer weiterhin bei „Laune“ zu halten und auf eine schlichte Weise zu unterhalten und genau aus diesem Grund dem Film eine gewisse Oberflächlichkeit zugesteht.

Die Idee von Helen Fielding hat sehr viel Potenzial und mit Bridget Jones wurde ein interessanter neuer Frauencharakter kreiert, aber leider ist der Film nicht mutig genug sich vollständig aus dem Einheitsbrei anderer romantischen Komödien abzusetzen. Diesen Schritt hat Darren Star mit der Serie „Sex and the City“ vollzogen, denn in dieser Serie sind die Probleme vier Mittdreißigerinnen der zentrale Ausgangspunkt, aber aufgrund der differenzierten Dramaturgie einer Serie in Verbindung mit den verschiedenen Charakteren konnten noch mehr Facetten abgedeckt werden. Darüber hinaus war die Darstellung und Präsentation innovativer, zynischer und ironischer, aber im Kern dennoch authentisch. Doch die Idee die Probleme von Frauen aus ihrer eigenen Sicht in unseren heutigen post-feministischen Welt aufzuzeigen hatte zuerst Helen Fielding und daher ist es gar nicht auszuschließen, dass sich Darren Star von „Bridget Jones“ hat inspirieren lassen.
 

Die wilde 13

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AW: Bridget Jones

Sehr gute Kritik mit vielen Hintergrundfinfos, Willy :hoch:

Bridget Jones kommt sehr sympathisch und unaufgeregt daher, weil doch alles mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt wird. Renée Zellweger stehen die kleinen Makel und Pfunde, die sie sich ja extra für den Film angefuttert hat, wirklich gut und es macht Spaß, ihr bei den Tücken der Liebe und des Alltags zuzusehen.
Und gerade weil es nicht zu sehr in die Tiefe geht, kann mich dieser Streifen auch sehr gut unterhalten. Sex and the City oder Desperate Houswifes hingegen ist für einen Mann doch nur schwer erträglich und nerven durch das Rumgezicke nur.
 

Willy Wonka

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Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns

Zunächst will ich darauf hinweisen, dass für Nichtkenner des ersten Films Spoiler vorhanden sind, weil es kaum vermeidbar ist, wenn man den Inhalt des Films skizzenhaft wiedergiben möchte.

Sechs Wochen ist es nun her, dass Bridget Jones in Mr. Darcy ihren Traummann und Freund gefunden hat und nach dem glücklichen Ende aus dem ersten Film, scheint nur eine Frage im Raum zu stehen. Wie geht es weiter nach dem „Happy End“ bzw. wie lange währt ihr Glück? Die Beziehung scheint harmonisch und Mark Darcy scheint den perfekten Mann darzustellen. Doch dort beginnen bereits die Probleme, denn genau hier fragt sich Bridget, ob sie nicht auch perfekt sein müsste, um mit ihm weiter in einer Beziehung zu leben? Sie muss sich mit Freunden und Bekannten von Mark arrangieren, was ihr sichtlich schwer fällt und gleichzeitig hat Mark auch noch eine junge hübsche Kollegin, die es scheinbar auf Mark abgesehen hat. Das ist der ideale Nährboden für Bridgets Eifersucht und löst die Krise aus, die innerhalb des Films gelöst werden muss.

Leider bedient sich auch diese Fortsetzung dem Prinzip „Mehr von allem“ und so werden wir Bridget in noch mehr peinlichen und abstrusen Situationen gewahr und auch der Grad am Fremdschämen wurde leicht angehoben. Dass die Ausgangssituation nicht mehr neu und erfrischend ist, wurde versucht durch dieses „Mehr“ zu kompensieren, aber wieder einmal zeigt sich, dass „weniger doch mehr gewesen“ wäre. Diese Phrase wird bei Filmkritiken zu Fortsetzungen häufig verwendet und noch trauriger ist, dass es einfach meist der Wahrheit entspricht. Das Problem des Films ist, dass er keine neuen Ideen präsentiert, sondern entweder alte Momente des Vorgängers wieder aufleben lässt (Handgemenge zwischen Mr. Darcy und Mr. Cleever) oder einfach Situationen zu albern und aufgesetzt darstellt (Bridget studiert im Gefängnis mit den Insassen den Popsong „Like a virgin“ ein).

Dass der Aufhänger der komplette Geschichte in der Idiotie von Bridget und ihrer falschen Wahrnehmung zugrunde liegt, mag zum Frauencharakter von Bridget passen, aber selbst einige Frauen werden wohl manchmal mit den Kopf schütteln müssen. Dass bei diesem „Frauenfilm“ die Männer durchweg positiv konnotiert sind und die Fehler fast ausschließlich bei der Frau in Erscheinung treten, ist für mich schon ein kleines Novum. Doch trotz der inhaltlichen Schwächen und den Aspekt, dass wir als Zuschauer nachher fast genauso schlau sind vorher, schafft es die Regisseurin Beeban Kidron eine lockerer und leichte Komödie zu inszenieren, die niemals die Klasse vom Original erreicht, aber durch stimmungsvolle Popsongs und dem wunderbaren Spiel der drei Hauptdarsteller für eine solide Unterhaltung sorgt.
 

smee

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O...M...G :eek: gerade entdeckt :eek::eek: Na, erkennt ihr sie wieder .. Ekelerregend!!! Scheiss Botox
 

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