Red Riding Trilogy

Tarantino1980

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Red Riding: 1974


Der Regisseur Julian Jarrold inszeniert mit diesem Film den Start der Red Riding Trilogie. Die Handlung ist in Yorkshire im Jahre 1974 angesiedelt. Man taucht als Zuschauer mitten in die Handlung ein, braucht jedoch eine Weile bis man von dieser gefesselt wird. Anfangs, so ging es mir jedenfalls, tat man sich mit dem Film etwas schwer was aber recht schnell vorbeiging und man plötzlich bemerkt, dass man sich mitten in einem guten Thriller mit vielen Krimi Elementen befindet. Man darf natürlich nicht mit der Erwartungshaltung an den Film gehen, das man einen zweiten Zodiac (Fincher Version) geboten bekommt. Dennoch schafft es Julian Jarrold mit dem ihm zur Verfügung gestellten Mitteln, es handelt sich um eine Fernsehproduktion, einen spannenden Film zu präsentieren.

Beim Cast muss man vor allem Andrew Garfield erwähnen. Seine Darstellung hat mir sehr gut gefallen, aber auch Rebecca Hall und Sean Bean haben ihre Rollen gut gespielt. Der Rest der Darsteller waren mir nicht bekannt, haben ihre Sache aber gut gemacht. Generell mag ich es mittlerweile gerne wenn der Cast nicht nur aus bekannten Gesichtern besteht, sondern auch mal Leute mit dabei sind die man noch nicht so häufig bzw. noch in keinem anderen Film gesehen hat. Das ist natürlich reine Geschmackssache, aber für mich wirkt dann ein Film etwas authentischer und ich kann etwas tiefer in die Handlung abtauchen. Dies schaffen natürlich auch gute bekannte Schauspieler, das man ihnen ihr spiel abnimmt, aber gerade so in der unteren Liga Hollywoods nehme ich den Darstellern es irgendwann nicht mehr so richtig ab. Das ist aber bei diesem Film Gott sei Dank nicht der Fall.

Die Atmosphäre dieses Films ist sehr dicht und man bekommt in sehr schönen und ruhigen Bildern die Handlung präsentiert. Die Schauplätze sind gut ausgewählt und auch die Zeitepoche, in der der Film spielt, wurde gut dargestellt. Also Rund um ist der erste Teil der Red Riding Reihe ein gelungener Film bei dem das Filmherz höher schlägt, sofern man sich für solch ruhigen Thriller begeistern kann.

Wertung: 7.5/10
 
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Tarantino1980

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Red Riding: 1980


Bekam man im ersten Teil der Reihe die Geschehnisse noch aus der Sicht der Presse mit, taucht man hier wirklich in die tiefen der Polizei Ermittlung ein. Der Hauptcharakter Peter Hunter wird Leiter einer Sonderermittlung rund um den Yorkshire Ripper.

Im zweiten Teil der Reihe führte James Marsh Regie. Anders wie sein Vorgänger musste er komplett ohne bekannte Namen und Gesichter einen Film inzenieren, wenn man mal von den wenigen Gesichtern absieht die man bereits aus Teil 1 kennt. Marsh päsentiert uns hier einen sehr schönen Kriminalfilm in britischer Tradition. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und man taucht recht schnell in die Handlung ein. Der Regisseur schafft es die Spannung konstant hoch zu halten ohne große Gewalteinlagen oder Actionszenen einzusetzen. Mit einer sehr ruhigen und atmosphärischen Darstellung schafft es James Marsh den Zuschauer bei Laune zu halten und ihn immer mehr in die Handlung zu verstricken. Das was im ersten Teil der Reihe noch angedeutet und am Rande erwähnt wird, wird im zweiten Teil der Reihe vertieft und aus anderen Blickwinkeln betrachtet.

Der Cast leistet auch wieder sein übriges dazu bei, das der Film sehr düster und beklemmend rüberkommt. Paddy Considne spielt die Rolle wirklich sehr gut aber auch Sean Harris spielt seine Rolle wirklich sehr gut. Insgesamt wirkt der ganze Cast wieder sehr rund und ich bleibe bei meiner Meinung das es nicht immer das Schlechteste ist, wenn Filme ohne große bekannte Gesichter gedreht werden.

Die Trilogie wurde interessant fortgeführt und macht einen sehr Neugierig auf das Finale. Die Tatsache das jeder Teil der Reihe von einem anderen Regisseur gedreht worden ist verleiht jedem Film eine sehr interessante und spezielle Note. Irgendwie gehören sie zusammen, aber es könnte auch durchaus ein eigenständiger Film sein. Wer Teil eins gesehen hat wird natürlich auch nicht um diesen Film herumkommen. Auch hier werden Krimi und Thriller Freunde nicht enttäuscht werden.

Wertung: 7.5/10
 
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Tarantino1980

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Red Riding: 1983


Das Finale der Red Riding Trilogie wurde von Anand Tucker inzeniert. Genauso wie seine beiden Vorgänger schafft er es der Filmreihe seinen persönlichen Stempel aufzusetzen, ohne das es nicht mehr passen würde und der Film als "Fremdkörper" wirken würde. Jeder Teil der Reihe ist auf seine Art und Weise individuell und dennoch ein gutes Puzzel-Stück eines großen Ganzen. Im Finale der Reihe wechselt der Schauplatz des Geschehens zwischen den Jahren 1974 und 1983. Man bekommt interessante Einblicke und Hintergrundinformationen zu den Geschehnissen aus dem ersten Film, parallel dazu wird die Storyline aber auch im Jahre 1983 fortgeführt. Die Atmosphäre ist wieder sehr dicht und fesselnd. Man bekommt stellenweise sehr bedrückende Bilder präsentiert, ohne wirklich etwas zu sehen. Tucker füttert hier sehr gut das Kopfkino des Zuschauers ohne ihm wirklich etwas zu zeigen. Vieles wird nur angedeutet, aber es reicht vollkommen um die Fantasie anzuregen so das man unweigerlich Bilder in seinen Kopf projeziert bekommt, die weitaus härter sind als das was man zu sehen bekommt. Gerade bei den finalen Szenen des Filmes ist es mir jedenfalls so gegangen.

Auch im dritten und letzten Teil der Reihe überzeugt der Cast wieder auf ganzer Linie. Natürlich hat man sich schon an so manchen Charakter gewöhnt, aber es kommen auch neue hinzu bzw. Personen die bisher in Teil 1 und 2 vorkamen werden etwas näher betrachtet und damit erhalten sie mehr Tiefe, was dem Film natürlich gut tut. Mark Addy spielt recht interessant, ich hatte ihn jedenfalls bisher noch nicht in so einer Rolle gesehen. Aber vorallem die Rolle von David Morrissey bekommt mehr Screentime und wirkt dadurch auch viel runder. Wenn er in Teil 1 und Teil 2 noch etwas blass gewirkt hat und man nicht richtig einordnen konnte, welche Rolle er in dem Spiel übernimmt, wird dies im dritten Teil doch sehr klar herrausgearbeitet.

Auch im letzten Teil ist die Atmosphäre wieder sehr dicht und bedrückend. Die Red Riding Trilogie darf eigentlich in keiner gut sortieren Sammlung fehlen, jedenfalls nicht in der eines Thriller/Krimi Freundes. Auch der dritte Teil hat mich überzeugt!

Wertung: 7.5/10
 
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Alexboy

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AW: Red Riding Trilogy

Gute Arbeit Tarantino 1980!
Die drei Teile sind wirklich vom Feinsten - so wie deine Kritik! :hoch:
 

Tarantino1980

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AW: Red Riding Trilogy

Gute Arbeit Tarantino1980!
Die drei Teile sind wirklich vom Feinsten - so wie deine Kritik! :hoch:

Danke das höre ich gerne. :kiss:

Mir haben die Filme auch gut gefallen, ich denke die werden irgendwann auf jeden Fall nochmal im Player landen. Aber es gibt halt einfach zuviele gute Filme und zu wenig Zeit.Die Trilogie stand einfach schon zu lange ungesehen in der Sammlung das musste ich einmal ändern ;).
 
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Despair

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AW: Red Riding Trilogy

Da kann ich nur zustimmen. :hoch:

Jeder der drei Filme hat seine ganz spezielle, eigentümliche Atmosphäre. Der erste Teil wirkte auf mich noch etwas sperrig, aber wenn man aufmerksam bei der Sache bleibt, versinkt man immer tiefer in die komplex-düstere Geschichte.
 

Tarantino1980

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AW: Red Riding Trilogy

Da kann ich nur zustimmen. :hoch:

Danke!

Jeder der drei Filme hat seine ganz spezielle, eigentümliche Atmosphäre. Der erste Teil wirkte auf mich noch etwas sperrig, aber wenn man aufmerksam bei der Sache bleibt, versinkt man immer tiefer in die komplex-düstere Geschichte.

Absolut. Beim ersten Teil tat ich mich alleine schon mit den ganzen Charakteren etwas schwer. Man bekommt zu Anfang soviele Namen um die Ohren geworfen, das dauert eine Weile bis man da zurechtkommt, ging mir jedenfalls so. Aber wenn es dann "Klick" gemacht hat findet man wirklich gefallen. Wie bereits erwähnt fand ich im ersten Teil Andrew Garfield sehr stark! Passte irgendwie sehr gut zu der Atmosphäre des Filmes!

Was mich mal interessieren würde wann ihr es gemerkt habt das der Referent jeniger welcher ist? Ich muss sagen ich hatte im ersten Teil eine Vorahnung aber im zweiten Teil war es dann ganz klar, also die Schlussszene als man dann im Hintergrund den weißen Lieferwagen sah und wie er bemüht war die Witwe von Peter Hunter zu "trösten". Diese Schlußszene fand ich super! Daher war dann Teil 3 kein so großer Aha-Moment mehr für mich, aber es war einfach nur genial inzeniert und ich fand es wirklich sehr beklemmend!
 
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dax

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AW: Red Riding Trilogy

Red Riding Trilogy - 1974

Ich hatte mit nichts gerechnet und bekam alles.
Einen deprimierenden, verstörenden, glaubhaften und stellenweise unfassbar harten Film über Korruption, einen Kindermörder und journalistisch gedrehter Wahrheit.
Mir fehlen noch die Worte, da ich den Film erstmal sacken lassen muss.
Für Fans von "Verblendung" definitiv ein Pflichtkauf.
Mir geht immer wieder das Wort "Meisterwerk" durch den Kopf.

10/10

Red Riding Trilogy - 1980

Düster, ohne Moral, hart, aber leider etwas langatmiger als Teil 1.
Dennoch ein Lehrstück in Sachen Thriller.

8,5/10

Red Riding Trilogy 1883

Ein happy End ohne happy End.
Hört sich blöd an? Passt aber.
Diese Filme sind so abgrundtief düster und unmenschlich, das selbst das vermeintlich gute Ende offensichtlich macht, das es soetwas nicht geben kann.

9,5/10

Diese Trilogy sollte man wirklich gesehen haben!
Wer allerdings Action erwartet, wird sicherlich massiv enttäuscht sein.
Wer ein Puzzle menschlicher Abgründe erleben will, welches düster und unmoralisch daherkommt und dazu noch schwer zu verdauen ist, sollte zuschlagen.
 

Tarantino1980

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AW: Red Riding Trilogy

Diese Trilogy sollte man wirklich gesehen haben!

Freut mich sehr das Dir diese Trilogy auch so gefallen hat. Ich kann mich Deinen lobenden Worten nur anschließen. Die schönen Settings und die Inszenierung war einfach grandios. Am Besten hat mir, so denke ich zumindest 1974 gefallen, aber auch die anderen beiden Filme waren einfach nur super!

Wer allerdings Action erwartet, wird sicherlich massiv enttäuscht sein.
Wer ein Puzzle menschlicher Abgründe erleben will, welches düster und unmoralisch daherkommt und dazu noch schwer zu verdauen ist, sollte zuschlagen.

Auch das ist eine sehr treffende formulierung. Action sucht man in der Tag vergebens in diesen Filmen, aber das macht absolut nichts da die sehr ruhige Inszenierung die Filme wirklich sehr intensiv ausfallen lässt. Gerade Dein Satz "ein Puzzle menschlicher Abgründe" trifft das Ganze wirklich sehr gut :hoch:
 
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