Der Name der Rose

Die wilde 13

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Der Name der Rose


„Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.“
(Jorge de Burgos)

Anno Domini 1327 reisen der Franziskanermönch William von Baskerville (Sean Connery) und sein Novize Adson von Melk (Christian Slater) in eine einsame italienische Benediktiner-Abtei um an einen Disput um den "richtigen" Glauben teilzunehmen.
Vor und während seines Aufenthaltes geschehen an diesem unwirtlichen Ort mysteriöse Todesfälle bei denen der Teufel seine Hände im Spiel zu haben scheint. Der aufgeklärte William bezweifelt dies, doch der angereiste Inquisator Bernardo Gui (F.Murray Abraham) stellt sich ihm in den Weg....

Schon die ersten Bilder sind von einer düsteren Atmosphäre geprägt, die sich über den ganzen Film legt. Die Berge, der wolkenverhangene Himmel und die Abtei gehen eine unheilvolle Allianz ein, aus der nur William von Baskerville mit seinem hellen Verstand herausragt. Sämtliche Mönche der Abtei scheinen aus einer anderen Welt zu stammen, da fast jeder von ihnen ein Geheimnis hütet. Zu ihnen zählen der alte Mönch Jorge, der das Lachen als Sünde verurteilt (siehe obiges Zitat), der Bibliothekar Malachias, der William den Zugang zur Bibliothek verweigert. Dann ist da noch der Kellermeister Remigio (Helmut Qualtinger) und sein Gehilfe, der enstellte Salvatore (genial: Ron Perlman), die ihre Vergangenheit als Ketzer hüten müssen.
Und natürlich nicht zu vergessen, das arme Bauernmädchen (die Rose??), das Adson um den Verstand bringt...
Mit jeder Minute wird man in diese dunkle, von Aberglauben und Angst geprägte mittelalterliche Szenerie eingesogen, unterstützt von James Horners wuchtigen Score, der sich stellenweise zu einem bedrohlichen Dröhnen aufbaut.
Sean Connery ist für den vom Verstand und Logik geprägten William von Baskerville die Idealbesetzung. Er interpretiert seine Rolle stets mit einem Augenzwinkern, denn nicht von ungefähr erinnern er und Adson zuweilen an Sherlock Holmes und Dr.Watson.

Großartige Bilder, vielerorten aus der Froschperspektive gedreht, um die Erhabenheit dieses Ortes zu untermauern, ein Cast,das bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt ist und natürlich die authentische mittelalterliche Atmosphäre voller Dreck, Schlamm und Entbehrungen machen Der Name der Rose zu einem zweistündigen Genuss voller Spannung und regt ganz nebenbei auch zum Nachdenken über die Rolle der Kirche (Religion) an.

10/10
 
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Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Der Name der Rose

dem ist nichts mehr hinzuzufügen:hoch:

hatte den Film zuletzt nur über die TV-Lautsprecher gesehen bzw. gehört. Ron Perlman ist genial und wirkt schon ein wenig urig, wenn man, so wie ich, Ron erst bewußt durch Hellboy wahrgenommen hat. Da ich ja jetzt 1 Woche Urlaub habe, denke ich mal, daß ich den Film in den nächsten Tagen erneut sehen werde. Bin mal gespannt, wie dann der Score über die Anlage wirkt:)
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Der Name der Rose

Dem ist tatsächlich nichts hinzuzufügen. :hoch:

Ein großartiger Film mit überwältigender Atmosphäre. Genau so muss das finstere Mittelalter dargestellt werden. Klarer Fall: 10/10 Punkte.

Sean Connery ist für den vom Verstand und Logik geprägten William von Baskerville die Idealbesetzung.

Ich habe mal gelesen, dass eigentlich Robert de Niro die Hauptrolle übernehmen sollte. Der wollte aber mehr Actioneinlagen im Film haben, weswegen man sich dann für Connery entschied. Gute Entscheidung. :D
 

Filmfan1972

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AW: Der Name der Rose

Dem ist tatsächlich nichts hinzuzufügen. :hoch:

Ein großartiger Film mit überwältigender Atmosphäre. Genau so muss das finstere Mittelalter dargestellt werden. Klarer Fall: 10/10 Punkte.

Ich habe mal gelesen, dass eigentlich Robert de Niro die Hauptrolle übernehmen sollte. Der wollte aber mehr Actioneinlagen im Film haben, weswegen man sich dann für Connery entschied. Gute Entscheidung. :D

:)Ich weiß noch gut als ich den Film 1987 oder 1988 das erste mal gesehen habe. Was fand ich ihn damals langweilig :D Viel Dialoge...keine Action..
und Connery ohne Haare..ging schonmal garnicht..kurzum..verlorene Zeit...
Und die Kritiken damals waren ja auch recht verhalten um nicht zu sagen schlecht

Als ich dann den Film viele Jahre später wieder mal gesehen habe fand ich ihn klasse. Die Atmosphäre war schön düster. Die Set's wirklich klasse gemacht und selbst für Connery als William von Baskerville konnte ich mir keinen besseren vorstellen. Auch der restliche Cast kann sich sehen lassen.

Für mich ist es auf jeden Fall ein Beweis der zeigt das man auch gute Filme in Deutschland/Europa drehen kann. Auch finde ich ist es ein Film für den man eine gewisse Reife mitbringen sollte (was aber bei Literaturverfilmungen eh meist der Fall ist). Aber sonst sei dieser Film jedem empfohlen der was für die Zeit übrig hat und dazu noch eine spannende Handlung über Mord, Verschwörung und Vertuschung... :)
 

Alexboy

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AW: Der Name der Rose

Nach dem Genuss des Buches konnte ich etwas später die Umsetzung im Kino Bewundern. Hervorragende Unterhaltung in beiden fällen!
10/10
 

Noeval

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Nach dem Genuss des Buches konnte ich etwas später die Umsetzung im Kino Bewundern. Hervorragende Unterhaltung in beiden fällen!
Der Film ist klasse, keine Frage. Zumal ich Sean Connery immer gern sehe und "historisches" mag. Aber das Buch fand ich furchtbar langweilig.
 
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Turrican

Guest
AW: Der Name der Rose

Der Film ist klasse, keine Frage. Zumal ich Sean Connery immer gern sehe und "historisches" mag. Aber das Buch fand ich furchtbar langweilig.
Das letzte mal wo ich den Film gesehn hab fand ich den sowas von langweilig das ich mich nie wieder getraut hab den Film ein zweites mal zu schauen was aber eher an mir lag als an den Film .
War damals noch in der Schule und da waren solche Filme nicht Cool.
Also wird es mal zeit für eine zweit sichtung bei mir von dem Film.
 

Agent Orange

Tonmeister
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AW: Der Name der Rose

Sehr schöne Kritik, die ich bei deinen angesprochenen Punkten direkt unterschreiben kann. Meine Wertung wäre nun zwar keine 10, aber ist dennoch mehr als solide.
Gerade das Setting ist toll ausgefallen, dreckig und real, Hochglanz sucht man dort Vergebens :hoch:
Die Rose...hm, ja, da könnte was dran sein. Da hatte ich bisher noch gar nicht drüber nachgedacht.
 

Tarantino1980

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AW: Der Name der Rose

Ein sehr schöne Kritik! Du hast wirklich alles erwähnt was diesen Film ausmacht!

Ich habe diesen Film heute zum dritten Mal gesehen. Als ich ihn das erste mal sah war das aus dem Verleih. Ich weiß garnicht mehr wie alt ich da war, auf jedenfall noch nicht volljährig denn meine Eltern haben ihn sich ausgeliehen und ich durfte mitschauen. Damals war ich offenbar noch viel zu jung für diesen Film, ich glaube ich habe mich nach den ersten 30 Minuten verabschied weil ich ihn zu langweilig fand. Bei der Zweitsichtung muss ich so 18 gewesen sein, da funktionierte der Film wesentlich besser. Ein Freund von mir hatte sich damals den Vorgänger von Premiere (DF1 hieß das glaub ich) geholt und da lief der Film mal. Da hat er mir schon wesentlich besser gefallen.

Und jetzt ca. 12 Jahre später hat er mich wirklich sehr überzeugt. Die Atmosphäre und die Kullissen sind der Wahnsinn! Selten wirkte eine Abtei so düster und gottlos. Obwohl es ein Ort des Glaubens und der nächsten Liebe sein sollte findet man nur Finsterniss, Dunkelheit und Verschlossenheit. Einzig William von Baskerville und Adson von Melk bringen Licht in diese Finsterniss! Es ist wirklich beeindruckend wie die Sets gestaltet wurden. So stellt man sich das Mittelalter vor. Auch die Story weiß zu überzeugen. Eine sehr gute Mischung aus Thriller und Krimi bekommt man hier geboten.

Die Festellung das es sich bei der Frau um die "Rose" handelt findet ich sehr logisch. Ich muss gestehen ich habe das Buch nie gelesen, vieleicht wird es dort auf geklärt, aber ich konnte mir bis heute auch nie erklären warum der Film diesen Titel trägt, aber diese Schlußfolgerung macht Sinn und könnte des Rätsels Lösung sein!

Eine 9/10 ist dieser Film auf jeden Fall und jeder Filmfan sollte ihn sich einmal ansehen, auch wenn er vieleicht bei der Erstsichtung nicht so gezündet hat. Ich kann mich z. B. auch noch deutlich daran erinnern das die damalige TV Version nicht so ein gutes Bild hatte wie die jetzige DVD. Also auch hier wurde nochmal deutlich nachgebessert und ich denke die Ausstrahlungen im Free TV waren ohnehin alle geschnitten, zumindest die älteren.
 

Die wilde 13

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AW: Der Name der Rose

Nach dem Genuss des Buches konnte ich etwas später die Umsetzung im Kino Bewundern. Hervorragende Unterhaltung in beiden fällen!
10/10

Aber das Buch fand ich furchtbar langweilig.

Ich muss gestehen ich habe das Buch nie gelesen,
Als ich 86/87 den Film im Kino gesehen hatte,war ich dermaßen begeistert - bin ich immer noch - das ich auch gerne das Buch lesen wollte,bekam es aber bei mir auf dem Dorf nirgendwo zu kaufen (und amazon gab es ja noch nicht).Dann kam 1988 ein neuer Roman von Eco raus,den ich mir sofort gekauft habe und bis heute nicht gelesen habe: Das Foucaultsche Pendel :ugly: Nicht,das ich es nicht probiert habe.Vier - bis fünfmal habe ich den Anfang gemacht und bin jedes Mal nach ca.50 Seiten an Ecos Stil gescheitert.Ich behaupte,Ecos Romane sind nicht nur schwer verfilmbar sondern vor allem unlesbar...;)
Daher habe ich vor Annauds Regie und Eichingers Mut,den Roman Der Name der Rose zu verfilmen,den größten Respekt.Was sie da mit der gesamten Crew auf die Leinwand gezaubert haben,begeistert mich immer wieder aufs Neue.
 

Louis Cyphre

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AW: Der Name der Rose

Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen, sehr gute Kritik.
Habe ihn eben zum 3x gesehen, hatte aber nur noch sehr vage Erinnerung an düsterne Bauten und tote Mönche. War deshalb genauso spannend, wie bei der Erstsichtung.
Der Cast ist schon der Wahnsinn. Bei dem Ron Perlman noch herausragt. Sein Spiel fand Grandios. Er ist einer der meist unterschätzten Schauspieler.
Genauso überwältigend wie alles, Musik, Ort, Story, Dialoge.
Für mich der Mittelalterfilm überhaupt.

10/10
 
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